Kuhnection

Hofportrait | Hof Mertens

Der Pensionshof Mertens präsentiert sich als ein Paradies für Mensch und Tier. Er erstreckt sich über 40 Hektar grüne Wiesen und einen großzügigen Offenstall. Bereits bei der Ankunft fallen die vielfältigen Rinder in verschiedenen Farben und Größen auf, die entspannt die warme Herbstsonne auf der Weide genießen. Von Galloway bis rotes Höhenvieh ist alles dabei. Beim Betreten der Weide werden wir von freundlichen und neugierigen Ochsennasen herzlich begrüßt.

Vom Urspung des Pensionshofes

Wie kam es zur Entstehung des Pensionshofes? Ursprünglich züchteten Nadine Zinsser und Uwe Mertens auf ihrem Hof Hinterwälder, eine vom Aussterben bedrohte Rasse, und betrieben nebenbei einen Pensionsstall für Pferde. Nach einem tragischen Vorfall bei der Geburt eines Kalbes, bei der die Mutter verstarb, entschieden sie sich, die Rinderzucht aufzugeben und stattdessen einen Pensionsstall für Rinder zu etablieren. Der Startschuss fiel mit zwei Ochsen aus dem Verein Schokuhminza e.V., gefolgt von fünf Kälbern. Inzwischen beherbergt der Hof stolze 30 Rinder, wobei aufgrund der Größe der Ochsen und der dadurch bestehenden Gefahr bei der Brunst getrennte Herden für Ochsen und weibliche Rinder notwendig sind, um Verletzungen zu vermeiden.

Der Offenstall als bedürfnisgerechte Haltungsform

Der ursprünglich für die Pferdepension errichtete Offenstall wurde nach und nach für die Rinderhaltung umfunktioniert. Diese Haltungsform ermöglicht es den Tieren im Winter selbst zu entscheiden, ob sie drinnen oder draußen sein möchten. Eine großzügige, befestigte Fläche im Offenstall dient als Winterauslauf und unterstützt das natürliche Abriebverhalten der Klauen. Die Offenstallhaltung trägt dazu bei, dass die Tiere seltener erkranken und ein dichtes Winterfell entwickeln, das sie vor der Kälte schützt. Ein weiterer Vorteil des Offenstalls liegt darin, dass die Rinder im Freien ihre bevorzugte Temperatur zwischen -5° und maximal 15°C genießen können.

Mehrere Heuraufen sorgen für unterschiedliche Fressplatzangebote, um Rangeleien zwischen rangniedrigen und ranghohen Rindern zu verhindern. Trinkgelegenheiten, Putzbürsten und Lecksteine bieten zusätzliche Anreize für Bewegung, wodurch die Rinder ermutigt werden, häufig zwischen Innen- und Außenbereichen zu wechseln. Auch im Winter ist ausreichend Bewegung wichtig, um die Gesundheit der Tiere zu erhalten und Verfettung zu verhindern.

Im Sommer stehen weitläufige Weiden zur Verfügung, die ausreichend Platz für Bewegung bieten und selbst in trockenen Jahren genug Futter liefern.Ein Highlight ist ein kleiner Bachlauf am Rande einer Weide, der im Sommer für eine kleine Abkühlung an den Füßen sorgt.

Ökologisch durch und durch

Zusätzlich zur Bewirtschaftung seiner Flächen setzt Hof Mertens auf Vertragsnaturschutz, um die Landschaft in optimaler Weise zu pflegen. In diesem Rahmen wird Festmist auf die Wiesen ausgebracht, wodurch eine natürliche Düngung der eigenen Flächen gewährleistet wird. Auf den Einsatz von künstlichem Dünger und Pestiziden wird gänzlich verzichtet. Auf dem Hof gibt es mehrere Bienenstöcke, die für die Bestäubung der umliegenden Obstbäume sorgen und somit die Vielfalt in der Nahrungskette fördern. Darüber hinaus wurde auf der Ochsenwiese eine Weißdornhecke angelegt. Der Weißdorn dient vielen Insekten als Lebensraum und Nahrungsquelle. Die Dornen bieten außerdem einen hervorragenden Lebensraum für die bedrohte Vogelart Neuntöter. Das Heu, das auf dem Hof benötigt wird, stammt aus eigener Produktion, was die Qualität für die Rinder sicherstellt.

Silberzertfiziert

Hof Mertens ist ein Kuhnection zertifizierter Pensionsbetrieb in der Haltungsklasse Silber. Bei einem monatlichen Pensionspreis von 150 € bietet der Hof ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Rinder werden hier umfassend versorgt, und kontinuierliche Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls werden umgesetzt. Wenn Sie nach einem geeigneten Ort für Ihr Rind suchen, sind Sie bei Hof Mertens zweifellos an der richtigen Adresse.

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